|
Die Ergebnismitteilung erfolgt i.d.R. unter Angabe des Titers. Darunter versteht man den reziproken Wert der letzten eindeutig positiven Verdünnungsstufe. Falls das Ergebnis nicht als Titer mitgeteilt wird, wird auch die Einheit auf dem Befund angegeben. |
|
Generell korrelieren IgM-Ak-Nachweise eher mit einer frühen Phase der Infektion, IgG-Ak mit der Spätphase oder sind Ausdruck einer zurückliegenden Infektion (= chronische Phase bzw. Serumnarbe). Bei einigen Infektionserkrankungen können IgM-Ak aber auch sehr lange persistieren und dürfen dann nicht als Ausdruck einer akuten Infektion fehlgedeutet werden (z.B. bei der Toxoplasmose). |
|
Hinweisend auf eine Erkrankung sind mindestens 4facheTiterbewegungen, d.h. ein Anstieg oder Abfall um mindestens 2 Stufen. Änderungen um eine Titerstufe sind als normale Messschwankung anzusehen.
Deshalb ist in vielen Fällen eine Zweituntersuchung nach einem Zeitintervall (i.d.R. 2 Wochen) notwendig, um solche signifikanten Titeränderungen festzustellen.
Abschließende Beurteilungen können gerade in der Infektionsserologie oft erst in Kenntnis des zeitlichen Verlaufs der serologischen Parameter vorgenommen werden!
Bei Neueinsendungen für Wiederholungsuntersuchungen bzw. Verlaufskontrollen bitte die Protokollnummer des vorhergehenden Befundes auf dem Einsendeschein angeben! |
|
Untersuchungen bei Neugeborenen:
IgG-Ak sind placentagängig, IgM-Ak dagegen nicht. IgM-Ak-Nachweise bei Neugeborenen können deshalb i.d.R. als genuine Ak des Neugeborenen angesehen werden. Bei frühgeburtlicher Unreife können spezifische IgM-Ak aber fehlen. (Der Fetus kann erst ab der 20. SSW eigenständig IgM in größeren Mengen bilden). Allerdings kann es unter der Geburt gelegentlich auch zur "Transfusion" maternalen Blutes kommen, so dass niedrige IgM-Ak-Titer z.B. im Nabelschnurblut nachweisbar sein können, ohne dass es zu einer kindlichen Infektion gekommen ist. Aufgrund der kurzen HWZ von IgM-Ak lassen sich diese in einer 2. kindlichen Serumprobe bereits nach wenigen Wochen dann nicht mehr nachweisen. Mütterliche IgG-Ak persistieren dagegen länger. Sie werden vom Säugling mit einer HWZ von ca. 30 d katabolisiert, so dass mit einem signifikanten Abfall spezifischer mütterlicher IgG-Ak im kindlichen Blut erst nach 3 - 6 Monaten zu rechnen ist.
Bei der serologischen Abklärung konnataler Infektionen ist für eine aussagekräftige Beurteilung immer die gleichzeitige Untersuchung von kindlichen und mütterlichen Proben notwendig. |
|
Serologische Untersuchungen haben sicherlich einen hohen Stellenwert in der Differentialdiagnose von Infektionserkrankungen. Dennoch sollten auch hohe serologische Titer nur selten als alleinige Basis der Diagnose dienen. |
|
Die Aussagekraft eines serologischen Untersuchungsergebnisses wird durch die Sensitivität und Spezifität des jeweiligen Testes definiert, die in Abhängigkeit vom eingesetzten Verfahren großen Schwankungen unterliegen können.
Eine Vergleichbarkeit serologischer Ergebnisse ist streng genommen nur innerhalb einer definierten Methode gegeben. Daher wird das Untersuchungsverfahren auf dem Befund immer mitgeteilt, meist mit den u.a. allgemein gültigen Abkürzungen.
Ein Vergleich von Ergebnissen unterschiedlicher Methoden, womöglich aus verschiedenen Laboratorien, ist mit Vorsicht zu bewerten und bei fehlender Angabe des Untersuchungsverfahrens i.d.R. nicht möglich. |