Bartonellen
 
Erreger
Bartonellen sind kleine gramnegative Stäbchen, die nur sehr schwer anzüchtbar sind. Wichtige humanpathogene Spezies sind B. henselae, B. quintana und B. bacilliformis.
 
Epidemiologie
Bartonelleninfektionen kommen weltweit vor (Ausnahme: B. bacilliformis (s.u.)). In Deutschland sind sie insgesamt selten.
Einziges Reservoir für B. quintana ist der Mensch, die Übertragung erfolgt durch Läuse (Pediculus humanus). Im Gegensatz dazu handelt es sich bei B. henselae um eine Zoonose. Reservoirwirt ist die Katze, Vektor der Katzenfloh (Ctenocephalides felis). Überträger von B. bacilliformis ist die Sandmücke.
 
Pathogenese
B. henselae und B. quintana schädigen das Gewebe vermutlich durch eine Zerstörung von Endothelzellen.
 
Klinik/ Symptome
Schwere Infektionen durch B. henselae oder B. quintana (bazilläre Angiomatose, bazilläre Peliose, Bakteriämie) treten überwiegend bei HIV-Patienten auf.
Die Katzenkratzkrankheit (B. henselae) tritt meist bei immunkompe­tenten Jugendlichen auf in Form von Papeln bzw. Pusteln an der Stelle von Kratz- oder Bissverletzungen durch Katzen, oft begleitet von einer regionalen Lymphadenopathie.
B. quintana verursacht bei Alkoholpatienten und Obdachlosen eine „kulturnegative“ Endokarditis, unter hygienisch problematischen Bedingungen (Kleiderlaus als Vektor!) kommt es zum Schützengrabenfieber oder Wolhynischen Fieber (akuter Beginn mit Fieber, Kopfschmerzen und Knochenschmerzen, dann Fieberphasen von unterschiedlicher Dauer „Fünf-Tages-Fieber“).
B. bacilliformis kommt vorwiegend in Peru vor und verursacht das Oroya-Fieber und die Verruga peruana
 
Diagnostik
Hinweis Nachweis von Antikörpern im Serum
Hinweis aus primär sterilem Untersuchungsmaterial Genomnachweis mittels universeller bakterieller PCR mit anschließender Sequenzanalyse
Die kulturelle Anzucht ist langwierig und für die Routinediagnostik ungeeignet.
 
Therapie
Doxycyclin; Alternativen: Makrolide, Chinolone
 
Letzte Änderung: 17.02.2009 um 13:06 Uhr ASW