Bartonellose (Ak-Nachweis: IIFT)
 
Allgemeine Hinweise
Indikation: „kulturnegative“ Endokarditis, Fieber unklarer Ursache, V.a. Katzenkratzkrankheit (cat scratch disease) bei Lymphadenopathie, V.a. bazilläre Angiomatose, V.a. Schützengrabenfieber oder Wolhynisches Fieber (Fünf-Tage-Fieber)
Erfasst werden Antikörper gegen B. henselae und B. quintana. Eine serologische Unterscheidung zwischen Infektionen mit diesen beiden Spezies ist aufgrund kreuzreagierender Antigene nur begrenzt möglich.
In Deutschland sind Bartonellosen insgesamt selten. Einziges Reservoir für B. quintana ist der Mensch, die Übertragung erfolgt durch Läuse (Pediculus humanus). Im Gegensatz dazu handelt es sich bei B. henselae um eine Zoonose. Reservoirwirt ist die Katze, Vektor der Katzenfloh (Ctenocephalides felis).
Schwere Infektionen durch B. henselae oder B. quintana (bazilläre Angiomatose, bazilläre Peliose, Bakteriämie) treten überwiegend bei HIV-Patienten auf.
Die Katzenkratzkrankheit (B. henselae) tritt meist als Lymphadenitis colli bei immunkompetenten Jugendlichen auf.
B. quintana kann bei Alkoholpatienten und Obdachlosen unter hygienisch problematischen Bedingungen (Kleiderlaus als Vektor!) eine Endokarditis verursachen.
B. bacilliformis kommt vorwiegend in Peru vor und verursacht das Oroya-Fieber und die Verruga peruana. Überträger von B. bacilliformis ist die Sandmücke. Ak gegen B. bacilliformis werden mit diesem Test nicht erfasst.
 
Anforderung an das Untersuchungsmaterial
0,5 ml Serum bzw. 5 ml Vollblut
 
Untersuchungsverfahren
IIFT (Gesamt-Ak und IgM-Ak)
 
Termine, durchschnittliche Bearbeitungsdauer
Materialannahme: während der regulären Dienstzeit
Testdurchführung: Montag und Donnerstag
Bearbeitungsdauer: Das Ergebnis liegt am Nachmittag des Untersuchungstages vor
 
Telefonische Befundmitteilung
immer bei relevantem Befund
 
Ergebnismitteilung und Bewertung(skriterien)
Ergebnis: Titer
Normalwert: < 1:160
Bewertung: Titer ≥ 1:160 sprechen für eine Infektion mit Bartonellen. Zur Kontrolle des Ak-Titerverlaufes soll die Untersuchung nach ca. 2 Wochen wiederholt werden.
 
Bemerkungen
IgM-Titer können auch bei zurückliegenden Infektionen persistieren.
Bei der Diagnostik stehen der Nachweis von steigenden Antikörpertitern (Serokonversion) oder der Genomnachweis aus primär sterilem Untersuchungsmaterial mittels universeller bakterieller PCR mit anschließender Sequenzanalyse im Vordergrund. Die kulturelle Anzucht ist langwierig und für die Routinediagnostik ungeeignet.
 
Letzte Änderung: 17.10.2018 um 14:54 Uhr ASW